|
Freitag
25.01.2002
Wir haben
uns den Freitag frei genommen, weil wir die Wartburg nicht mit Menschenmassen
teilen wollen. Also brechen wir um 9.00 Uhr morgens auf und stehen dann
auch pünktlich um 11.30 Uhr vor den Toren der Wartburg in Eisenach.
Wir sind fast ganz alleine und die Sonne scheint sogar am blauen Himmel.
Die Führung machen wir mit 19 Personen und wir erfahren, daß
meistens Führungen mit 50 oder 80 Personen
stattfinden. Ich bin jedenfalls froh, daß wir nicht so viele sind,
obwohl es in der Burg ziemlich kalt ist und vielleicht 80 Leute mehr
Wärme abgegeben hätten....Im ersten Raum des Palas wundern
wir uns über einige Kapitelle, die Bettina als Kasperltheater interpretiert.
Aber der Drache, der an der Zipfelmütze von einem der beiden Figuren
zieht, stellt eine Eifersuchtsszene dar, wie wir gleich am Anfang erfahren.
Zuerst bekommen wir einen kleinen Film gezeigt, der über eine Glaswand
flimmert. Es ist ziemlich modern alles und in 3 Sprachen beschildert.
Immerhin ist die Wartburg nach Schloß Neuschwanstein die meistbesuchte
Sehenswürdigkeit in Deutschland. Wir werden durch das gesamte Palas
geführt, sehen Speisesaal, Rittersaal und die Kemenate der Frauen,
die mit Millionen von Mosaiksteinchen verziert ist und Bilder von der
Hl. Elisabeth darstellen, daß
wir aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Die Kapelle ist eher schlicht,
wird
aber heute noch genutzt und man kann sich sogar auf dem Wartburg eigenen
Standesamt trauen lassen. Die Säle weiter oben werden immer größer
und reicher verziert. Der größte Festsaal hat König
Ludwig schon damals so beeindruckt, daß er ihn auf Schloß
Neuschwanstein nachgebaut hat. Wir sind mittlerweile total durchgefroren
und freuen uns auf das beheizte Museum. Wir bewundern Möbel, Bilder
und sogar Besteck und Menükarten. Das Luther-Zimmer sehen wir uns
auch noch an, dann geht es wieder hinaus und wir stehen am anderen Ende
der Wartburg, d. h. wir haben alles gesehen. Wir wollen unbedingt noch
zur Drachenschlucht, aber wir haben Hunger und fahren runter ins Ort,
um eine Imbißbude zu suchen, wo es Thüringer-Würstchen
gibt.
Wir finden eine an einem großen Parkplatz mit Wanderweg, der zur
Drachenschlucht führt. Glücklicherweise hatten wir Hunger,
denn von der Burg aus wären wir 2 Stunden länger unterwegs
gewesen. Frisch gestärkt stapfen wir warm angezogen Richtung Drachenschlucht.
Es sind wieder kaum Leute unterwegs und in der Schlucht gar niemand.
Es wird auch bald klar, warum. Der Weg schlängelt sich eng zwischen
steilen Felsen durch und unter dem Holzpfad gluckert das Wasser. Aber
um jede Biegung wird es heftiger: Eisblöcke und Eiszapfen hängen
an der Steilwand, der Holzweg ist mit Schnee bedeckt. Am Ende klettern
wir über runtergebrochene Eisplatten und nach der letzten Biegung
fließt uns das Wasser zentimeterhoch entgegen. Aber wir gehen
da durch und unsere Wanderschuhe halten das auch aus. Es war richtig
toll, denn so ein "Abenteuer" haben wir nicht erwartet. Wir
schauen uns noch einen kleinen Wasserfall an, laufen über den Rundweg
zurück und freuen uns erstmal auf das Hotel. Dorthin sind es noch
ein paar Kilometer mit dem Auto. Das Waldschlößchen in Brotterode
ist sehr schön und beim Abendessen sind wir vier ganz alleine.
Es gibt sogar eine Sauna, für die wir aber heute zu müde sind.
Nach diesem Tag gehen wir alle früh schlafen.
Samstag...
|