Mecklenburg

im Frühjahr 2002


Wir hatten schon lange vor, nach Mecklenburg-Vorpommern zu fahren. Da es von aber über 700 km entfernt ist und sich somit ein verlängertes Wochenende nicht lohnt, hat es eine Weile gedauert. Ende Mai hat es dann endlich geklappt.

 

Man hat die Qual der Wahl, wenn man dort campen möchte. Alle 5 bis 7 Kilometer findet man einen Campingplatz, die meisten liegen direkt an einem See. Dies ist kein Kunststück, denn die Mecklenburgische Seenplatte umfaßt ca. 2000 Seen.
Wir entschieden uns für einen Platz am Gobenower See, der zur kleinen Seenplatte gehört. Man sollte hier keinen Luxus erwarten, alles ist sehr einfach, aber sauber. Es gibt jedoch mehrere Vorteile. Der Platz liegt abseits der Hauptroute und somit sehr ruhig und man kann eine schöne Kanutour machen. Davon jedoch später.

Vom Campingplatz führt eine ca. 5 km lange Straße zur nächst größeren Stadt. Es ist eine offizielle Straße, die auch in den Karten eingezeichnet ist, obwohl wohl eher von einer Piste reden muß. Sie ist unasphaltiert, mit Schlaglöchern, Sand und Wellblech versehen. Sie läßt das Herz jeden "Off-roaders" höher schlagen. Fahrrad fahren ist hier nicht unbedingt empfehlenswert, denn wir haben die Erfahrung gemacht, daß man das Gefühl hat, es hält jemand das Hinterrad fest. Das tolle an diesem Weg ist jedoch, daß man ständig irgendwelchen Tieren begegnet. Wir haben fast jedesmal Rehe gesehen, die teilweise nur 10 Meter vom Auto entfernt standen, Kays Eltern lief ein Storch vorm Auto herum und einmal haben wir einen Fuchs gesehen, der seelenruhig mit seiner Beute, einer Maus, spielte und sich von uns nicht stören ließ. An einem Abend bei Dämmerung habe ich es geschafft, innerhalb einer Stunde 42!!! Rehe zu zählen.

Die Mecklenburgische Seenplatte ist ein Kanuparadies. Man kann dort sogar 7-tägige Touren machen und im Sommer ist wohl auch ziemlich viel Betrieb. Wir haben uns auf eine Tagestour beschränkt. Kanus haben wir am Campingplatz gemietet und dann eine 18 km lange Rundtour durch 5 Seen gemacht. Man startet am Campingplatz und kommt dort auch später wieder zurück. Man passiert zwischendurch mehrere schöne Verbindungskanäle, eine Schleuse und muß das Kanu einmal ca. 150 m über eine Straße tragen.

Am besten haben uns die Verbindungskanäle gefallen. Bei einer anderes Tour haben wir einen gefunden, der nur ca. 1,50 m breit war. Das Ufer ist immer sehr bewachsen und man hatte das Gefühl als wäre man im Urwald.

Man kann dort auch viel Fahrrad fahren. Allerdings gibt es nicht immer ausgebaute Fahrradwege, so daß man auch mal kurze sandige Stücke absolvieren muß.

Es gibt auch einige sehenswerte Städte in der näheren Umgebung. Vieles ist schon renoviert worden und strahlt wieder im alten Glanz. Es gibt aber auch noch Gebiete, in denen die Häuser immer noch braun und grau sind, der Putz von den Häusern blättert und die Straßen Schlaglöcher haben.

 

 

Alles in allem hat sich der Trip gelohnt und wir werden bestimmt irgendwann mal wieder in diese Gegend fahren.


Bettina Döbert

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